Wie jedes Jahr im Januar und Februar, steigt mein Schwiegervater bei oft sehr kalten Temperaturen in die Kirschbäume um sie zu schneiden.
Das Schneiden der Äste ist eine Kunst für sich, will man doch dem Baum eine Form geben, die Äste so schneiden, dass eine Leiter im Sommer gestellt werden kann, die Kräfte und Säfte geleitet werden für eine gute Ernte.
Das Auflesen der Äste oft im März, ist nicht immer so eine beliebte Angelegenheit....
Die Kirschenblüten im April ist dann jeweils eine Pracht und mit grossem Interesse wird dann das Wetter und der Bienenflug beobachtet und studiert.
Frost ist seit ein paar Jahren in dieser Jahreszeit leider immer häufiger und auch gefürchtet.
So manche Obsternte entscheidet sich in dieser Zeit.
Die Reife der Kirschen ist nun sehr wichtig, das Wetter und die Helfer.
Kirschenlese ist strenge Handarbeit und man ist um jede Hilfe froh.
Tafelkirschen werden mit dem Stiel gepflückt. Es braucht etwas Sorgfalt, denn die Äste der Kirschbäume können recht schnell brechen. Hast und Reissen von Kirschen kommt daher nicht in Frage.
In diesem Jahr wurde ich für einen Adventskalender auf Instagram angefragt.
Ich war zuerst etwas verunsichert, da in dieser Gruppe sehr kreative Frauen am Werk sind.
Ich wusste, dass ich im Herbst kaum Zeit für intensivere Handarbeiten hätte und habe mir nun dies überlegt.
Einen Kirschlikör aus eigenen Kirschen und eigenem Kirschschnaps herzustellen.
Vollreife Kirschen werden getrocknet und in einer grossen Flasche mit Kirsch und Gewürzen über Wochen an der Sonne sich selbst überlassen.
Dann wird alles aufgekocht, Zucker hinzugefügt und dann in Flaschen abgefüllt.
Ich wollte eine praktische Verpackung und fand diese Falttechnik der Japaner namens Furoshiki schon immer sehr spannend.
Ich färbte 25 Windeltücher dunkelblau.
Die blauen Tücher kann man danach sehr gut für die Kinder benützen, als Schal, für Wickel, zum Putzen im Haushalt..
Eine kleine Etikette dazu, damit man dann auch sah, welcher Tag es sein müsste.
Ich war Türchen Nr. 9
Eingewickelt und mit einem Stück Bast und der Etikette versehen, war das Geschenke dann auch schon fertig.
24 Fläschli waren schon ein rechtes Gewicht und so fuhr ich zur "Sammelstelle",
damit unterwegs nichts passierte.
Denn so wollte ich es nicht auf die Poststelle geben.
Und so sieht das also aus:
Mein Zuger Röteli
Mein Mann hat schon probiert und es als sehr fein eingestuft.
Da ich noch ein paar Flaschen davon habe, werden Gäste und Verwandte noch in der Adventszeit beschenkt.
Woher der Röteli wirklich kommt, ist nicht so einfach herauszufinden.
In der Innerschweiz wird Röteli traditionellerweise an Silvester getrunken.
Das war also eine kleine Geschichte über meinen Röteli und die Adventskalenderwichtelei.
Ich habe von meinem Röteli absichtlich kein Rezept hier eingestellt.
Es ist so gut angekommen, dass ich mir vorstellen könnte, daraus ein kleines Business zu entwickeln;)
Allen einen guten Wochenstart und Prost!
Herzlich, Rita