Vor gut 4 Wochen habe ich aus einem Impuls heraus mich für einen Faire Isle Kurs bei Strickcafé angemeldet (am 3. Juni, es hat noch Plätze ).
Die Technik ist mir noch sehr unbekannt und finde sie sehr schön. Ich habe mir schon viel selbst beigebracht, doch zwischendurch finde ich einen Kurs sehr ansprechend. Man lernt etwas Neues und Gleichgesinnte kennen;)
Letzte Woche war ich in der Stadtbibliothek und habe mir zu diesem Thema zwei Bücher geholt.
Die Anfangsseiten der Bücher waren sehr spannend und da ich mich immer sehr gerne mit Geschichte oder Hintergründe befasse, überlegte ich mir, woher das Stricken selbst eigentlich kommt.
Hab Ihr Euch noch nie gefragt, woher das kommt und wie lange diese oder eine andere Technik schon verwendet wird?
Ich habe mich dann via Internet etwas mit der Thematik auseinander gesetzt und Euch hier eine kleine Zusammenfassung geschrieben. Sie könnte sicher umfangreicher und präziser sein, doch ich finde es so ausreichend;)
Das Stricken (so wie wir das kennen) mit Nadeln gibt es wohl erst seit dem frühen Mittelalter in Europa. Frühere Funde mit gestrick-ähnlichen Mustern wurden mit einer anderen Technik, mit einer Art Nähnadel gefertigt und in Römergräben oder in Ägypten gefunden. Diese datierten meistens zwischen 500-900 n. Chr.
Bildliche Darstellungen mit einem Nadelspiel gibt es auffallend oft auf Madonnabildern aus dem 13. und 14. Jahrhundert.
Woher das Stricken wirklich her kommt, wird nur vermutet und kann nicht wirklich erklärt werden, z.B. Araber, die Teile Spaniens eine zeitlang belagerten, sind eine Vermutung.
Das Stricken war dann durch die Jahrhunderte eine ernst zu nehmende Tätigkeit. Richtige Guilden gab es (und wir wissen, dass da nur Männer involviert waren). Um 1600 war die Strickguilde eine der 6 wichtigsten Handwerksgruppen in Deutschland!
Besonders die Unterschicht beschäftigte das Stricken, da es nicht viele Hilfsmittel benötigte und schnell erlernt werden konnte. Kinder, alte Leute, ganze Familien strickten, um sich über Wasser zu halten.
Albert Anker
Mit dem Zeitalter der Industrialisierung wurde wohl diese Handfertigkeit, wie viele andere von Maschinen abgelöst. Das Stricken wurde zwar noch für den Hausgebrauch genutzt, doch der wirtschaftliche Nutzen war nur noch minimal.
Ich glaube in den1980/90er Jahren war das Stricken wohl von seiner Wichtigkeit her auf dem tiefsten Punkt. Doch sie erholt sich und so wie ich das beobachten kann, seit der DIY -Welle wieder sehr im Kommen und die Sozialmedien unterstützen dies. Gemeinschaften bilden sich und die Seite von Ravelry ist wohl die Grösste.
Ich mag stricken, ich habe mich lange Zeit nicht so an das Stricken gewagt, weil ich einfach mit diesen vielen verschiedenen Abnahmen nicht klar kam. Doch kleine Strickprojekte halfen da ganz gut und ich durfte immer etwas dazu lernen. Nun geht's ganz ordentlich, sogar eine Strickfremdsprache habe ich gelernt (Englische Strickabkürzungen) die ich übrigens einfacher finde, als die Deutsche;)
Dank der vielen Jahrhunderte konnte sich das Stricken über die ganze Welt verteilen und in jedem Land oder Region findet sich ein ganz typisches Strickmuster oder eine Technik (Norwegermuster, Faire Isle, ect.)
Ich denke, das gibt es hoch viel zu entdecken;)
Das war mein kleiner geschichtlicher Abriss übers Stricken. Wer es noch genauer und intensiver studieren möchte, schaue in dieses Buch hinein von Richard Ruth "A History of Hand Knitting".
Allen weiterhin einen schönen Tag!
Herzlich, Rita
PS: Vielleicht möchte ja jemand noch etwas hinzufügen oder anmerken? Da würde ich mich über einen Zusatz bei den Kommentaren sehr freuen;)
oh da bin ich gespannt...ich hab ja immer ein 'gnosch' mit den zweifäden ;))...ich habe gestern auch was wieder aufgemacht, weil es einfach nicht wollte wie in der anleitung geschrieben und heute wage ich es neu zu beginnen, so lerne ich immer neues dazu...ich finde auch immer hilfe bei you tube, da hat es viele videos die mir helfen (werde heute wohl auch suchen um zu begreifen was ich gestern nicht verstand...zwinker)
AntwortenLöschenalso viel spass beim fairisle stricken
liebe grüsse lee-ann