25 Mai 2021

Ein Anfang

 


Es ist nun schon 4 Wochen her, da machte ich den spontanen Entschluss, den Jakobsweg zu laufen.
Die Idee an sich, keimt schon über Jahre in mir. 
Ich hab ziemlich alles über den Jakobsweg gelesen, habe wunderschöne Bildbände und im TV hab ich wohl auch jede Sendung mitverfolgt.

Kloster Einsiedeln

Ich habe auch eine Schuhschachtel mit dem Pilgerpass, dem Schweizer Jakobsführer und die Muschel.
Ich wollte ja immer ganz oben, am Bodensee anfangen, den sogenannten Schwabenweg, schön ein's nach dem Anderen.
Doch eigentlich ist es ja ziemlich egal, wo man anfängt, oder? 
Hauptsache anfangen!

Da oben in der Mitte ist der "Chatzestrick"

Warum mich das ganze so fasziniert, kann ich nicht genau sagen. Vielleicht, dass der Weg ja bekanntlicherweise das Ziel sein soll. Ich denke eher, dass es das Zwiegespräch mit sich selbst ist und die Reduktion auf das Laufen im Moment und sich selbst zu genügen.
Auch das Beobachten, sich, den Körper, die Umgebung, die Natur. 
Hat schon fast was Meditatives.
Ich werde es heraus finden...


Mein Vorhaben war etwas ungewöhnlich, denn ich wollte von Einsiedeln heim laufen. 
Eigentlich macht man das ja umgekehrt. Aber ich stellte mir das schön vor, bis zur Haustüre zu laufen.

Blick auf das Rothenthurmer Moor

So bin ich also morgens früh bepackt mit dem Zug nach Einsiedeln gefahren, durch das verschlafene Dörfchen gelaufen, hoch zum Kloster. Da durfte ich zuerst ganz alleine die schwarze Madonna sehen. Normalerweise ist da viel los. 
Eine Kerze angezündet und mit viel Glück vor dem Büro, die eintreffende Sekretärin angetroffen, die mir den ersten Stempel in den Pilgerpass drückte.
Für mich persönlich als Belohnung: für den Mut und die erste Hürde, das Vorhaben begonnen zu haben;)

Film ab! und gut zuhören;)

Huflattich

Es war ein Traumtag, kaum jemand war unterwegs,
ich ging flott voran und fühlte mich frei.

Ägerital / Ägerisee

In Oberägeri hatte ich mit meinem Mann abgemacht und wir assen zusammen Mittag.
Das war sehr fein!
Hier musste ich aber den Weg abbrechen, mein linkes Knie schmerzte sehr, ich war wohl nicht so in Form.
Ich merkte auch, dass ich von 0 auf 100 wohl nicht gleich eine 6h Wanderung an einem Stück machen sollte. Drum verschob ich den 2. Teil auf später....

Kirche Oberägeri

Pfinstsonntag und ich habe mir fest vorgenommen, die 2. Etappe zu laufen.
Vom Gelände her nicht so anspruchsvoll, wie die erste, aber auch sehr schön.


Da Sonntag und herrlichster Sonnenschein, war im Naherholungsgebiet in Unterägeri viel los.
Besonders viele Velofahrer und Biker waren unterwegs, was mir nicht immer gefiel.

Beim "Schützen"


Ab hier durfte ich auf dem Wanderweg und weichere Wege gehen, denn von Ober- nach Unterägeri lief ich alles auf Asphalt, was zwar flott aber nicht gerade abfedernd war.
Hier beruhigte sich auch die Menschenschar und die Natur war wieder mehr im Fokus.


Nun Richtung Allenwinden, einen Weg, den ich so noch nicht kannte.
Davor war mir die Gegend und auch der Weg recht bekannt. 
Mir viel auf, dass es wesentlich leichter ist, einen bekannten Weg zu gehen.
Ich musste mich auf ein neues Gefühl einlassen, 
sich der Situation zu ergeben und, los zu lassen und zu vertrauen. 


Jedes Jahr freue ich mich wahnsinnig auf dieses frische, junge Buchengrün!
Mit dem blauen Himmel eifach unbeschreiblich schön!


Die Alpwirtschaft Brunegg war gut besucht und ein wunderschöner Ort.
Vor ein paar Jahren feierten wir da meinen 40. Geburtstag.


Auf der kleinen Hochebene bei Allenwinden gibt es viele kleine Höfe.
Dieses Bienenhäuschen fand ich total herzig und viele Bienen waren bei der Arbeit, was mich sehr freute.


Der Blick über die Kuppe auf meine Heimatstadt Zug,  
Am "Steren".



Film ab und staunen!


Ein Teil des letzten Wegstückes geht bereits über die Wiesen unseres kleinen Hofes. 
Dort sah ich plötzlich wildes Frauenmänteli-Kraut und nahm ein Büschel für mich mit nach Hause.


Die kleine Kapelle St. Verena ist ein Katzensprung von uns weg und ich liess es mir nicht  nehmen, dort kurz zu verweilen, dem Weg etwas nach zu sinnen und zu danken, dass ich heil heim gekommen bin.


Meine Muschel, die ich mal gekauft habe, hat von mir nun ein Loch bekommen und wartet auf eine nächste Etappe.


Heute war ich in unserem Pfarrhaus und bekam den Stempel von meiner Pfarrei.

Der Pfarrer war da, ich bekam den Stempel und er wünschte mir 

einen "guten Weg".



Eine weitere Etappe schwebt mir vor, wir werden sehen, wenn sich die Gelegenheit bietet, diese unter die Füsse  zu nehmen;)


Allen einen schönen Tag!

Herzlich, Rita








7 Kommentare:

  1. Und vielleicht machst du doch einmal die Etappe vom Bodensee Konstanz nach Tobel. Lass es mich wissen. Ich hole dich in Tobel (wo du den Stempel bei Pater Leo holst, oder Benedikt dem selbsternannten Mönch) ab, und du kannst bei uns übernachten. :-)

    Viel Freude beim Pilgern!

    Regula

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  2. Was für eine wunderschöne Gegend, in der Du daheim und gepilgert bist, da möchte ich gleich den Rucksack schnüren! Der Mai ist - wenn es nicht grad sooo viel regnet und sooo kalt ist wie in diesem Jahr - für mich der schönste Monat! Schön, dass Du einen Anfang für Deinen Pilgerweg gefunden und trotz des Abbruchs nicht gleich aufgegeben hast. Weiterhin ultreya (https://de.wikipedia.org/wiki/Ultreya) und allzeit buen Camino! Liebe Grüße, Christine

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  3. Oh, wie schön.
    Ich möchte auch gerne mal pilgern. Vielleicht den Jakobsweg, vielleicht einen anderen.
    Aber erstmal die Kinder beim Wachsen begleiten ;)
    LG von TAC

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  4. A lovely place! Beautiful photos - so peaceful. I enjoyed them very much. x K

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  5. Wirklich sehr gelungene Bilder;)

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  6. ....danke fürs teilen....in mir schlummert auch dieser wunsch.....
    herzlichst
    annette

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  7. It was lovely to see your photographs, like Karen I too enjoyed them.
    Thank you.

    All the best Jan

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