Alles hat damit angefangen, dass wir auf der Rückreise
unserer Skiferien über den Brünigpass fuhren.
Ich wusste von dem besonderen Brockenhaus im alten Bahnhof auf dem Brünig
und wollte da einfach mal kurz rein, um mich etwas umzusehen.
( Ein Besuch ist es immer wert!!!)
In einem Nebenraum voller alter und auch besonderer Dinge,
griff ich plötzlich zu diesem alten Rosenchüechli- Eisen.
Ich wusste genau, was das war, denn früher gab es bei uns Zuhause
vom alten Beck diese köstliche, knusprigen Waffeln an der Fasnacht.
Für gerade mal 20.- durfte ich es heim nehmen.
Der Rost machte mir etwas Sorgen und mein Mann blickte auch etwas skeptisch.
Mit etwas Recherche im Internet und 2 Liter Essig,
Geduld, viel Einlegen und putzen, war das Eisen dann nach 3 Tagen sauber!!
Das Suchen nach einem Rezept war nun die weitere Schwierigkeit.
Ich brauchte 2 Anläufe, bis ich das Gefühl hatte, dem Geschmack und der Konsistenz meiner Erinnerungen gerecht zu werden.
Ich wurde hier fündig: dem Chüechlihuus in Langenthal
Das Rezept habe ich auf Instagram dieser Webseite gefunden.
Die kleine Menge reicht kaum, um das Eisen in den Teig zu tauchen, darum habe ich es hier verdoppelt.
Es geht nämlich besser, wenn mehr Teig zum Tauchen da ist.
Rosenchüechli
Zutaten:
280g Weissmehl
2 EL Zucker
1 Prise Salz
4dl Milch
4 Eier
2lt Frittieröl
Alles zu einem sämigen Teig zusammenrühren und ca 12h ruhen lassen.
Das Öl auf gute 180 Grad in einer Fritteuse oder Pfanne aufheizen
und die Hitze bitte im Auge behalten.
Das Eisen im heissen Öl aufwärmen, ca. 1min im Öl einlegen.
Ist das Eisen zuwenig heiss, bleibt der Teig am Eisen nicht kleben,
sondern läuft runter.
Dann das Eisen in den Teig tauchen, das Eisen muss im Teig etwas zischen.
Wichtig: Das heisse Eisen darf nicht vollständig in den Teig getaucht werden, sonst lässt sich später die Waffel nicht vom Eisen lösen!!
Das Eisen mit dem Teig in das heisse Öl halten und den Teig goldgelb ausbacken.
Entweder kommt die Waffel mit etwas schütteln selbst runter oder Du musst mit einer Gabel oder Messer nachhelfen.
Vielleicht ist in der Mitte der Teig noch etwas hell, dann einfach die Waffel im heissen Öl drehen und fertig backen.
Rausnehmen und auf einem Küchentuch oder Küchenpapier abtropfen lassen.
Etwas Staubzucker darüber und möglichst frisch geniessen;)
Eisen aufwärmen
Heisses Eisen in den Teig tauchen.
Mein "Schlachtfeld", nicht alle sind ganz geblieben, aber das macht nichts;)
Das Rosenchüechli-Eisen kommt ursprünglich aus dem Süddeutschen Raum, Ostschweiz.
Es soll ein traditionelles Geschenk der Schwiegermutter an die Schwiegertochter gewesen sein.
Sollte diese nämlich nicht backen können,
so wenigstens bei Besuch schnell ein paar Chüechli heraus backen.
Als ich fand das hier schon etwas schwierig und nicht gerade einfach.....
Die Eisen sollen in der Form damals nach Region und Familie anders ausgesehen haben,
mit Initialen in der Mitte der Familie.
Diese alten Eisen werden nicht mehr produziert, wie ich herausgefunden habe.
Es soll sogar noch Schmiedearbeiten gewesen sein.
Neuartigere Modelle in kleiner Form und anderer Machart, gibt es aber zu kaufen.
Ich freue mich sehr über meinen Fund und habe nun ein weiters "Spielzeug" in der Küche;)
Allen wünsche ich einen schönen Güddismontag!
Habt Sorge zu einander!
Herzlich, Rita
Liebe Rita,
AntwortenLöschendas sieht so richtig aufwändig aus. Etwas ähnliches hat meine Mama auf dem Flohmarkt gefunden aber lange nicht so schön.
Liebe Grüße, Marita
Liebe Rita
AntwortenLöschenJetzt habe ich beim Lesen gedacht, aha, in Langenthal gibt es auch ein Chüechlihus? Das Chüechlihus steht aber in Langnau im Emmental und das Regionalmuseum ist immer einen Besuch wert. Beim nächsten Langnau Märit, der auch immer ein Besuch wert ist, gibt es auch Rosenchüechli. Ich bin eine stille Leserin und finde deinen Blog toll! Liebi Grüess usem Ämmitau!